Ich muss Ihnen gestehen: „Ich liebe die Weihnachtsgeschichte.“ Und ich kenne sie seit meiner Kindheit. Ich habe diese Worte gewiß schon hundertmal gehört und gelesen. Ich dachte, diese wundervolle Geschichte kennst du nun in-und auswendig bis ich vor kurzem diesen Satz las:
“Euch ist heute der Retter geboren, welcher ist Christus der Herr!“
Was steht da? Ein kleines, neugeborene Kind soll „Herr“ sein? Unmöglich! Naja halt typisch für solche Geschichten. Was ist aber wenn doch...? Wenn tatsächlich der Herr der Welt hier erschienen ist, kann mich dann die Geschichte kalt lassen?

Mir fielen auf einmal viele Akteure der Weihnachtsgeschichte auf, die, obwohl durchaus nicht religiös, eben nicht kalt gelassen wurden von dem Ereignis. Komisch! Da hat keiner gesagt: „Jetzt mal mit der Ruhe!“ oder „Ich habe erst noch andere Dinge zu erledigen.“ oder „ Lass mich erst mal noch eine Runde schlafen, retten lassen kann ich mich auch morgen noch.“ Ob einfache Hirten, ob vornehme Könige, ob Verwaltungsleute oder Soldaten, anscheinend sind denen diese „ Sprüche“ einfach nicht eingefallen, als sie mitten im Weihnachtswunder steckten.

Also dachte ich bei mir: Was muss ich nur tun, damit das Weihnachtswunder so wie damals auch heute wieder die Leute meiner Gemeinde vom Hocker reißt? Was muss ich tun, damit dieses unglaubliche Wunder heute bei Menschen in unserer Gemeinde geschieht? Brauchen wir mehr Symbole, noch mehr Geschenke, mehr Lichter und Lieder? Ich glaube, daran liegt es nicht. Irgendwie brauchen wir etwas anderes! Die Leute müssen wachgerüttelt werden, so wie die Hirten, die schlafend mitten in der Nacht einfach überrumpelt wurden. Sie hatten gar keine Gelegenheit, die „ Annahme dieses Wunders zu verweigern“. Es geschah einfach.
Sie wissen, was ich meine: Wenn wir einen Brief oder ein Paket nicht entgegennehmen wollen, dann verweigern wir einfach die Annahme. Man lässt es an den Absender zurückgehen. Damit hat Jesus übrigens Erfahrung. „Annahme verweigert“- das könnten wir geradezu als Überschrift über sein Leben setzen. Er kommt mit Trost, er kommt mit Kraft, er kommt mit Orientierung, er kommt mit Weisheit, aber niemand möchte es haben. Er kommt wie ein himmlischer Brief, aber die Menschen „verweigern die Annahme“. Ehrlich gesagt, ich kann es nicht verstehen!
Wie kommt es, dass dieser phantastische himmlische Brief uns suspekt wurde. Ich kann verstehen, dass manche unter uns das Fest für zu emotional halten, ich kann verstehen dass man vor lauter Nikolaus und Weihnachtsmann, vor lauter Märchen und Mythen die Wahrheit der Weihnachtsgeschichte anzweifelt. Aber ich kann nicht verstehen, dass man den himmlischen Brief wieder zurückgehen lässt.
Ich finde, es wäre an der Zeit, den Brief einmal wirklich in Empfang zu nehmen und sich in einer ruhigen Stunde wirklich mit der Weihnachtsgeschichte zu beschäftigen. Es ist die „unglaubliche“ Botschaft der Sehnsucht, die Gott nach mir kleinem Erdenbürger hat. Um das zu verstehn, braucht's gute Gedanken und ein offenes Herz.

Ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Ihnen
Ihr Gemeindepfarrer Joachim Knab

Evangelische Landeskirche in Baden

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